Wagnertreffen auf dem Ballenberg

Die Gesellinnen und Gesellen arbeiteten an Holzteilen von Wagenrädern. Bild: Christian Ambauen 

In der alten Wagnerei auf dem Ballenberg flogen die Späne. Denn Wagnerinnen und Wagner der VSSM-Fachgruppe Wagner-Skibauer haben sich im Freilichtmuseum getroffen und kräftig mit angepackt. 

Am Samstag, 2. Oktober 2021, trafen sich die Wagner im Berner Oberland in der Wagnerei des Freilichtmuseums Ballenberg. Tobias Jordi von der Firma Holzlabor in Winterthur ZH hatte den Anlass organisiert, wie Christian Ambauen, Präsident der Fachgruppe Wagner-Skibauer des VSSM, berichtet. Gemeinsam bearbeiteten die Gesellinnen und Gesellen einzelnen Holzteile von Wagenrädern.

«So wurden zuerst aus einem Nussbaum-Holzstamm mit der Zwei-Mann-Handsäge, vier Klötze zugeschnitten. Diese wurden geschält und dann mit dem Beil zurecht gehauen.» Anschliessend wurden die Stämme an der Drehbank rund gedreht. Die Speichen wurden an der Bandsäge grob zugeschnitten. «Den Zapfen zur Speiche hat Hans Lüscher, unser Altmeister, auch mit der Bandsäge passgenau zugeschnitten», erzählt Ambauen. Die rohen Speichen wurden an der Hobelbank mit den Bankknechten eingespannt und mit dem Schweifhobel und Zugmesser zu einer schönen Speiche geformt. Die Felgen wurden auf der Bandsäge rund ausgeschnitten. «Eine kleine Felge für ein Leiterwagen wurde in einer selbst gebauten Dampfanlage erhitzt und anschliessend um eine Lehre gebogen.»

Stumpfe Handsäge war kein Problem für den Altmeister

Mit viel Freude und Engagement arbeiten Tobias Jordi und seinen Gesellinnen und Gesellen in der alten Wagnerwerkstätte. Auch Altmeister Hans Lüscher zog das Arbeitsgewand an half mit. Die alte Handsäge war stumpf und musste geschärft werden. «Für Hans war das aber kein Problem, denn er hat früher viele diese Sägen geschärft», sagt Ambauen.

Neben den Mitarbeitenden der Firma Holzlabor und Hans Lüscher hätten noch andere Wagner Hand angelegt und mitgeholfen. «Einer davon war Maurin Gmünder», berichtet der Präsident. «Er ist ein Jung-Wagner. Ihm war die Wagnerei vor Ort vertraut, da er vor einem Jahr als Zivilschützer in der Wagnerei im Ballenberg seinen Dienst abverdient hatte.» Viele Späne flogen an diesem Tag und viele Zuschauer aus dem Ballenberg konnten das Handwerkgeschick der Wagnerinnen und Wagner mitverfolgen. «Es war ein toller und gelungener Anlass.»